Bürgerbeteiligungsverfahren "Obere Breite" in Baden-Baden

2020

Direktauftrag

Verantwortlicher Partner:
Matthias Schuster

Die bestehende Nachkriegssiedlung „Obere Breite“ in Baden-Baden entstand Ende der 1950er Jahre auf einer Fläche von ca. 11 Hektar Größe. In etwa 550 Wohneinheiten lebten ursprünglich rund 2.200 Einwohner. Heute leben nur noch knapp 1.047 Menschen (Stand 2017) im Quartier. Mit ihrer einfachen Zeilenhausbebauung liegt sie in einem heterogenen Stadtumfeld zwischen teilweise großen Gewerbeflächen, Erschließungsstraßen und kleinteiliger Bebauung. In den vergangenen Jahren erfolgten im südlichen Bereich erste Nachverdichtungen mit Reihenhausgruppen. Die aufgelockerte Struktur, der hochgewachsene Baumbestand und die gute überörtliche Anbindung sowie die Nähe zu den Versorgungseinrichtungen und zum Hauptbahnhof vermitteln eine angemessene Wohn- und Lebensqualität. Mangelnde Parkierungsmöglichkeiten, überdimensionierte Verkehrsräume, geringe freiräumliche Qualitäten und unzeitgemäße Wohnungskonzepte bei gleichzeitig erheblich sinkenden Einwohnerzahlen führen dagegen zu erheblichen Defiziten.
Die zukünftige Entwicklung soll mit einer breiten Beteiligung der Bewohner erarbeitet werden. Die Bürgerbeteiligung hat die Aufgabe, Inhalte und Verfahren sowie Planungsziele transparent und nachvollziehbar zu machen. Sie dient insbesondere der Berücksichtigung der Meinungen und Sichtweisen der dort lebenden Menschen. Dazu findet eine erste Bürgerinformationsrunde mit gemeinsamer Begehung des Planungsgebiets statt. Hierfür gibt es für den Rundgang verschiedene zu bewertende Orte (Stationen), bei denen sich die Bürgerinnen und Bürger aktiv beteiligen und ihre Anregungen und Meinungsbilder äußern und anonym auf einem Flyer abgeben können. Wichtige Themen und Anregungen werden im Plenum diskutiert, auf Moderationskarten zusammengefasst und auf Pinnwänden festgehalten. Ausgehend von einer städtebaulichen und baulichen Bestands- und Potentialanalyse sollen die Anregungen aus der Bürgerrunde im weiteren Projektverlauf in ein städtebauliches Entwicklungskonzept einfließen.